Fünf Tipps für den nachhaltigen Sommer
Sommer ist Ferienzeit. Doch umweltbewusste Ferien sind oft eine Herausforderung. Hier sind fünf Tipps, wie Sie Ihren Urlaub noch ein bisschen nachhaltiger gestalten können – ob zu Hause oder auf dem Weg an die Strandbar.
1. Reisen: Zug vor Flug
Die Art der Anreise bestimmt massgeblich die Grösse des CO2-Fussabdrucks der Ferien. Dazu die folgenden Tipps an die Hand:
- Besonders in Europa können unzählige Reiseziele mit dem Zug erreicht werden. Eine gute Übersicht bietet dabei Europamitdemzug.ch oder Ecopassenger.org. Weil der Zug Sie meist direkt ins Stadtzentrum bringt, kann es gut sein, dass Sie auf diese Art sogar schneller als mit dem Flugzeug im Hotel ankommen.
- Ist Ihnen das Buchen der Zugtickets zu kompliziert? Anbieter wie Trainline, Simpletrain oder Gleisnost helfen hier weiter.
- Viele Orte im näheren Umland sind auch mit dem Velo innerhalb weniger Tage erreichbar. Warum nicht einmal länger mit dem Velo oder gar zu Fuss unterwegs sein?
- Beim Fliegen gibt es derzeit keine klimafreundliche Lösung. Falls ein Flug unumgänglich ist, empfiehlt der WWF, ein Klimaprojekt zu unterstützen, oder falls möglich, den Zuschlag für alternative Treibstoffe, sogenannte «sustainable aviation fuels», zu bezahlen.
2. Essen: Gemüse vor Fleisch und Fisch
«Das Mittelmeer und seine Fischbestände sind unter enormem Druck. Für die Sommerferien empfehlen wir, typische lokale Vegi-Gerichte auszuprobieren. Die Schönheit des Mittelmeers lässt sich nicht nur kulinarisch geniessen. Wir müssen sie gemeinsam schützen, es ist nicht zu spät.»
Darauf freuen Sie sich wahrscheinlich mit am meisten in den Ferien: regionale Leckerbissen. Worauf Sie beim Essen vor Ort achten können, haben wir Ihnen hier zusammengefasst:
- Gerade Fisch und Meeresfrüchte sind bei Urlauber:innen hoch im Kurs. Die Folge davon: massive Überfischung. Deshalb empfiehlt der WWF, statt Fisch oder Fleisch vegetarische Klassiker vor Ort auszuprobieren.
- Genau hinschauen bei vermeidlich lokalen Spezialitäten. Gerade Fisch und Meeresfrüchte stammen oft aus Zucht oder aus Fernost. Diese Aquakulturen sind ökologisch und ethisch bedenklich und haben teils massive negative Auswirkungen auf ihre Umgebung.
- Hände weg von geschützten Arten. Trauriger Trend sind Haie in Touristenmenüs wie der «Shark-Burger», der in Kroatien gesichtet wurde. Aber auch in Spanien, Italien oder Griechenland landen Haie auf dem Speiseteller. Im Zweifel hilft der Fisch-Ratgeber.
Tipp im Tipp: 1. August
Am ersten August wird in der Schweiz traditionell grilliert. Auch für den Grill gibt es eine Vielfalt an vegetarischen Optionen. Leider werden sie von den Schweizer Detailhändlern viel weniger stark beworben und vergünstigt angeboten als Fleisch. Das zeigt der WWF-Grill-Check. Eine einfache Idee, wie Sie Ihr Grillfest pflanzlich aufwerten können: mit einer veganen Gazpacho.
3. Auszeit: Nah statt fern
Nicht immer muss es ans andere Ende der Welt gehen, damit Ferienstimmung aufkommt. Auch bei sich zu Hause oder in der Umgebung gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wie gut kennen Sie die Schweiz bereits? Spielen Sie das Quiz, es beweist, dass man in den facettenreichen Landschaften der Schweiz eine ganze Weltreise machen kann.
4. Mitnehmen: leicht statt schwer
Nehmen Sie nur so viel mit, wie Sie brauchen, und packen Sie clever. Um Abfall an der Feriendestination zu vermeiden, hilft es, eine Mehrwegflasche, einen Jutebeutel oder auch eine kleine Vorratsbox mitzunehmen.
Besonders wenn es ins Ausland geht, ist auch eine Kreditkarte nützlich. Mit der WWF-Kreditkarte spendet Cornèrcard bei jedem Karteneinsatz einen Betrag an den WWF. Hier finden Sie weitere Informationen.
5. Unterkunft & Mitbringsel
Sind Sie schon verreist, suchen aber noch nach einem passenden Schlafplatz? Achten Sie bei der Wahl der Unterkunft auf folgende Punkte:
- Labels bieten einen Hinweis auf die Nachhaltigkeit der Unterkunft – jedoch gibt es Hunderte verschiedene davon. Hier finden Sie eine praktische Übersicht über den touristischen Labeldschungel.
- 1000 faire Unterkünfte auf der ganzen Welt, übersichtlich auf einer Karte, finden Sie auf Fairunterwegs.org.
- Auch bei Souvenirs lohnt sich ein kritischer Blick. Denn gerade der Handel mit Souvenirs von bedrohten Arten gefährdet die Artenvielfalt. Unsere Empfehlungen finden Sie hier: Souvenir-Ratgeber.
Was Sie sonst noch tun können
Den eigenen Fussabdruck im Blick zu haben, lohnt sich natürlich nicht nur in den Ferien. Auch im Alltag hat unser Verhalten einen Einfluss auf Natur und Klima. Mit unserem Footprint-Rechner erlangen Sie einfach und schnell einen Überblick über Ihre CO2-Bilanz. Unsere Klimatipps zeigen auf, wie Sie Ihr Potenzial ausschöpfen können: vom Abstimmen bis zum Zugfahren.