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Ein Löwe nähert sich der Fotokamera
Löwe

Der gejagte König der Tiere

Löwe – Der gejagte König der Tiere

Soziale Grosskatze

Er springt bis zu zehn Meter weit und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde. Sein Brüllen kann man auf einer Distanz von fünf Kilometern hören. Viele Menschen verehren den Löwen zwar als König der Tiere, doch gleichzeitig verdrängen wir ihn aus seinem Lebensraum. 

Über mehrere hundert Meter pirschen sich die Löwen an eine Gruppe Zebras an. Je näher sie kommen, desto vorsichtiger werden sie. Geschickt nutzen sie jede Möglichkeit zur Deckung. Wenn nur noch wenige Meter zwischen ihnen und den Zebras liegen, greifen sie gemeinsam an. Sie nutzen das Überraschungsmoment, ihre Schnellkraft und ihre Zusammenarbeit – und erlegen schliesslich ein Zebra, das aus der Gruppe ausschert.

Löwen sind die einzig wirklich sozialen Katzen. Sie leben in Rudeln von durchschnittlich vier bis sechs Weibchen und deren Jungen. Die einzelnen Tiere verbringen jedoch auch viel Zeit allein. Die Rudel werden von einem einzelnen Männchen oder einer Gruppe von bis zu sieben Männchen angeführt. Ein solcher Verband von männlichen Tieren hält die Herrschaft über die Weibchen durchschnittlich zwei bis drei Jahre. Danach übernehmen jüngere Tiere die Rudel und töten alle Jungtiere. Nach einer Übernahme sind die Weibchen verstärkt empfängnisbereit, was neuen Männchen eine eigene Vaterschaft ermöglicht.

Einst erstreckte sich das Verbreitungsgebiet der Löwen von Nordafrika bis Südwestasien und von Europa über den Mittleren Osten bis Indien. Heute findet man sie nur noch in Teilen Afrikas südlich der Sahara und einem kleinen Gebiet im Westen Indiens.

Wissenschaftlicher Name

Löwe (Panthera leo)

Unterarten

Afrikanischer Löwe (Panthera leo leo)

Asiatischer Löwe (Panthera leo persica)

Gefährdungsstatus (IUCN)

Afrikanischer Löwe: verletzlich

Westafrikanische Subpopulation: vom Aussterben bedroht

Asiatischer Löwe: stark gefährdet

Population

Afrikanischer Löwe: 23'000 - 39'000 Individuen

Asiatischer Löwe: ca. 175 erwachsene Tiere

Körpergrösse

Kopf-Rumpf-Länge: 1,5 - 2,5 m

Verbreitung

Afrikanischer Löwe: Südlich der Sahara
Asiatischer Löwe: Gujarat, Indien

Trophäenjagd und Lebensraumverlust

Die Löwen haben fast ihren gesamten ursprünglichen Lebensraum eingebüsst. Wo einst wilde Natur das Landschaftsbild prägte, weiden heute Nutztiere. Der Rückgang der Populationen von Beutetieren, Konflikte zwischen Menschen und Raubtieren, Wilderei und Trophäenjagd dezimieren die Löwenbestände zusätzlich.

Lebensraumverlust und Konflikte

Die schwerwiegendste Ursache für den Rückgang vieler Populationen ist die Zerstörung von Lebensraum. Die Löwen wurden aus 92 Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets verdrängt. Der Mensch fordert immer mehr Land für die landwirtschaftliche Nutzung ein. Nicht selten erschiessen oder vergiften Viehzüchter Löwen, wenn diese – auch wegen des leichten Zugangs – Vieh aus ihren Herden reissen. Die Nutztierhalter töten die Löwen aber auch aus Angst um ihr Leben.

Mangel an Beutetieren

Der Lebensraumverlust durch den Menschen trifft nicht nur den Löwen, sondern auch seine Beutetiere: Büffel, Gazellen und Zebras werden immer rarer und fehlen als Nahrung für die Raubkatzen. Zudem werden der steigende Konsum von Buschfleisch und die damit einhergehende Wilderei von Beutetieren zunehmend zum Problem. Die Wilderei an Beutetieren bedroht den Löwen aber auch direkt: Löwen sterben qualvoll in Drahtschlingen und Fangeisen, welche die Wilderer für Huftiere auslegen.

Wilderei für Trophäen und asiatische Medizin

Nach wie vor gehört der Löwe zu den begehrtesten Jagdtrophäen Afrikas. Die regulierte Jagd kann wichtige Einnahmen für den Naturschutz generieren. Aber die Erträge daraus müssen der lokalen Bevölkerung und einem professionellen Schutzgebiet-Management zugutekommen. Jagdquoten sind oft zu hoch angesetzt und gefährden damit den Löwenbestand. Zudem wird die Einhaltung der Jagdquoten oft nur ungenügend kontrolliert, so dass mehr Löwen als erlaubt geschossen werden.

Eine eher neue Bedrohung ist der wachsende Handel mit Löwenknochen und anderen Körperteilen für die asiatische Medizin als Ersatz für Tigerprodukte.

Die Tötung nur schon eines einzelnen Löwen kann weitreichende Folgen haben. Da bei der Trophäenjagd die Männchen geschossen werden, führt das oft zu neuen Rudelherren. Die neuen Anführer töten mit der Übernahme des Rudels alle Jungtiere, und so kann der Abschuss eines Löwenmännchens zu weiteren toten Löwen führen.

Krankheiten

Eingeschleppte Krankheiten haben immer wieder dramatische Folgen für die Löwen. 1994 tötete der Erreger der Hundestaupe rund ein Drittel der Löwen in der Serengeti. Seit 1995 ist nachgewiesen, dass Löwen in Südafrika an Tuberkulose sterben, die von infizierten Hausrindern über Büffel auf Löwen übergeht. FIV, ein Virus, dessen Wirkungsweise der des HIV sehr ähnlich ist, stellt eine weitere Bedrohung für die wildlebenden Grosskatzen dar.

Das Zusammenleben ermöglichen

Schutzgebiete und Wildtierkorridore stellen die Basis für die Erhaltung der Löwenbestände dar. Um die Löwen vor dem Menschen zu schützen, muss man die Nutztiere des Menschen vor den Löwen schützen.

Kaza (Kavango-Zambesi) ist das grösste grenzübergreifende Schutzgebiet-Netzwerk der Erde. Es liegt in der Grenzregion der Länder Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Kaza soll 36 Nationalparks und Wildreservate durch Korridore miteinander zu einem zusammenhängenden Naturraum verbinden – und Löwen sowie anderen Tieren ungehinderte Wanderungen in ihre ehemaligen Verbreitungsgebiete ermöglichen. Der Einbezug der lokalen Bevölkerung ist einer der wichtigsten Pfeiler, um die Existenz und Akzeptanz der Schutzgebiete nachhaltig zu sichern.

Die Arbeit des WWF setzt beim Schutz der Herden an. Der WWF entwickelt mit den Viehbesitzern bessere Zäune und testet den Einsatz von Bewegungsmeldern mit Blitzlicht zur Abschreckung der Löwen. So können die Tierhalter ihre Herden schützen, ohne die Löwen zu erschiessen oder zu vergiften. Der WWF setzt sich zudem für Wildtier-Korridore ein, damit Wanderungen der Grosskatzen und ihrer Beutetiere zu Wasserstellen und Nahrung möglich bleiben. Einige ländliche Gemeinden unterstützen diese Bemühungen: Denn wenn Wildtiere auf ihrem Gebiet leben, profitieren sie vom Tourismus. In Namibia fördert der WWF sogenannte Hegegebiete für die Gemeinden. Dabei erhalten diese die Verwaltungsrechte über Gebiete, in denen sie eine nachhaltige Nutzung von Tieren und Pflanzen zusichern. So wurde die lokale Wilderei in Namibia erfolgreich bekämpft. 

Der WWF und Traffic setzen sich für einen nachhaltigen Handel mit wild lebenden Arten ein und arbeiten an der Einschränkung des illegalen Handels. So werden speziell für Zoll- und Ermittlungsbehörden Trainings angeboten. Die Aufklärung der breiten Öffentlichkeit stellt einen weiteren wichtigen Aspekt dar, der durch zahlreiche nationale und globale Kampagnen erreicht wird.

Lange Zeit blieb es mir versagt, einen Löwen in freier Wildbahn zu erleben. Als es eines Tages endlich dazu kam, war es ein unbeschreibliches Erlebnis.

Schutz für den König der Tiere

Der WWF setzt sich für den Erhalt der Löwen in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Dafür unterstützt er Nationalparks und andere Schutzgebiete. Hilfe brauchen aber nicht nur die Löwen. Der lokalen Bevölkerung und insbesondere den Viehzüchtern zeigen wir auf, wie sie Konflikte mit Löwen reduzieren können.

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3 afrikanische Elefanten gehen vor der untergehenden Sonne in Namibia

Kaza: eine gemeinsame Zukunft für Menschen und Wildtiere

Das Kaza-Gebiet ist der grösste Schutzgebietsverbund in Afrika. Der WWF setzt sich mit den Menschen vor Ort dafür ein, dass das Zusammenleben mit Wildtieren wie Elefanten und Löwen funktioniert.

Weitere Infos
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Ein Löwe nähert sich der Fotokamera

Was Sie tun können

Mit Ihrer Hilfe können wir das Überleben der Löwen sichern. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Patenschaft für den Artenschutz oder als WWF-Mitglied.

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Afrikanische Elefanten in Kenia

Artenschutz-Patenschaft

Mit einer Patenschaft für den Artenschutz helfen Sie mit, dass bedrohte Tierarten in der Wildnis geschützt werden können.

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Bonobo-Mutter küsst ihr Baby

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