Wie der Bundesrat die Umwelt kaputtsparen will
Der Bund schlägt für 2026 massive Kürzungen vor. Diese treffen Natur und Klima besonders hart. Konkret wird veranschlagt, eine Milliarde weniger für die Umwelt und den ÖV auszugeben. Der WWF ist alarmiert. Hier sind fünf besonders absurde Folgen des zukunftsfeindlichen Sparhammers:
1. Undemokratisch – weniger Klimaschutz trotz Volksentscheid
Im Bereich der Klimapolitik will der Bund den Rotstift besonders rücksichtslos ansetzen. Gerade auch im so wichtigen Gebäudeprogramm. Statt klimafreundliches Verhalten zu belohnen, will der Bund die Leute zum Beispiel beim Einbau von klimafreundlichen Heizungen im Regen stehen lassen. Das komplett entgegen dem Volksentscheid!
2. Streichungen, die alle betreffen: Öffentlicher Verkehr leidet massiv
Beim öffentlichen Verkehr will der Bund radikal sparen. Bahnlinien und Busverbindungen sollen eingestellt werden – und das in einer Zeit, in der nachhaltige Mobilität wichtiger denn je ist. Das ist ein Schritt in die falsche Richtung!
3. Die Natur zahlt den höchsten Preis – wir alle spüren die Folgen
Beim Naturschutz will der Bund sparen. Der Fonds Landschaft soll Projekte abbrechen. Das Budget für den Naturschutz soll drastisch gekürzt werden. Die Revitalisierung von Flüssen bleibt auf der Strecke. Und dies, obwohl in der Schweiz die Biodiversität in alarmierendem Tempo zurückgeht und inzwischen ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten Arten vom Aussterben bedroht ist.
4. Viel Geld für klimaschädliche Projekte – aber weniger für die Natur
Während beim Klima- und Naturschutz gespart wird, fliessen weiterhin Milliarden in umweltschädliche Subventionen. Zum Beispiel in die Fleischproduktion, die für die Stickstoffbelastung von Seen und Feuchtgebieten verantwortlich ist oder in Steuervergünstigungen für klimaschädliche Unternehmen. So wird der Umweltschutz doppelt torpediert.
5. Vorauseilender Gehorsam im Parlament
Obwohl die öffentliche Vernehmlassung zu Sparpaket erst 2025 beginnt, nehmen die Eidgenössischen Räte in der laufenden Wintersession beim Budget 2025 bereits jetzt gewisse Aspekte ins Visier. So wird die Umsetzung des neuen CO2-Gesetzes mit Kreditsperren blockiert. Die Folge: Gelder für die klimafreundliche Umrüstung von Bussen und Schiffen sowie für den Ausbau internationaler Zugverbindungen fehlen.
Fazit: Bund und Parlament sind auf dem Holzweg
Diese falsche Prioritätensetzung kommt uns alle und die kommenden Generationen teuer zu stehen. Wenn wir nicht heute in dringend nötige Umwelt- und Klimaschutzmassnahmen investieren, bezahlen wir diese Rechnung später doppelt und dreifach.
Was Sie tun können
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