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Krebs in Plastiksack im indischen Ozean

«Plastic Smart Cities»: Ozeane ohne Plastikmüll

Eine Lastwagenladung pro Minute: So viel Plastikmüll gelangt in unsere Meere. Der Plastik ist für viele Tiere eine tödliche Gefahr und ein globales Problem. Der WWF engagiert sich deshalb weltweit für nachhaltige Lösungen des Abfallproblems und der Plastikverschmutzung.

Plastikverschmutzung: Mehr Plastik als Fisch im Meer

Jede Minute fluten etwa 15'000 Kilogramm Plastikmüll den Ozean!

Jede Minute fluten rund 15'000 Kilogramm Plastikmüll den Ozean! Dies hat schwerwiegende Folgen für viele Menschen und ihre Lebensgrundlagen. Und für die Natur: Wenn sich nichts ändert, wird bis zum Jahr 2050 fast jeder Meeresvogel Plastik im Magen haben und mehr Plastik als Fisch im Meer schwimmen. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.

Und nicht nur Tiere haben Plastik im Magen. 2019 fand eine WWF-Studie heraus, dass wir Menschen im Durchschnitt fünf Gramm Plastik pro Woche über die Nahrung aufnehmen. Das ist ungefähr so viel wie eine ganze Kreditkarte. In einem Jahr macht das mehr als ein viertel Kilo Plastik. Guten Appetit!

Das Problem der Plastikverschmutzung ist in diesem Ausmass ein eher neues: So ist rund die Hälfte des Plastiks, der je hergestellt wurde, nach 2000 produziert worden. Und 75 Prozent des ganzen Plastiks ist bereits wieder Müll.

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Plastikmüll im Pazifik vor Taiwan
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Walhai und Plastikmüll im Meer vor den Philippinen

Wenn sich nichts ändert, wird bis zum Jahr 2050 mehr Plastik als Fisch im Meer schwimmen.

Ursachen der Plastikverschmutzung: Abfall bedroht das Korallendreieck

Insbesondere in Südostasien, im weltbekannten Korallendreieck, gefährdet Plastikmüll eine unglaubliche Artenvielfalt. Zu den bedeutendsten Ursachen für den Plastikmüll in den Meeren gehören die massenhafte Verbreitung von Einwegplastik und die fehlende Infrastruktur für die Abfallentsorgung. Auf den Philippinen und in Indonesien kann beispielsweise ein Grosssteil der Menschen seinen Abfall nicht sachgerecht entsorgen.  Es gibt meist weder eine Müllabfuhr noch Kehrichtverbrennungsanlagen – und schon gar keine Systeme zum Trennen von Abfall. Betroffen sind nicht nur Küstenregionen – vor allem in Südostasien gelangt viel Müll auch aus dem Inland über die Flüsse in die Meere.

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Plastikverschmutzung an der Küste der Philippinen

Plastik ist auf den Philippinen überall anzutreffen: am Strand, in den Flüssen und im Meer

Plastic Smart Cities: Innovative Lösungen gegen Plastikverschmutzung

«In Donsol auf den Philippinen ist das Plastikproblem besonders gross. Deshalb hat der WWF hier ein ehrgeiziges Projekt gestartet, und die Stadt wurde zu einer der ersten «Plastic Smart Cities» weltweit. Mittlerweile gehören weltweit über 24 Städte dazu.»

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Portrait Alice Eymard-Duvernay

Der WWF ist in vielen Ländern Südostasiens aber etwa auch im Mittelmeer tätig, um gemeinsam mit Unternehmen, Regierungen und Bevölkerung neue Lösungen gegen die Plastikverschmutzung der Meere zu entwickeln. So hat der WWF zum Beispiel in Donsol auf den Philippinen ein ehrgeiziges Projekt gestartet, und die Stadt wurde zu einer der ersten «Plastic Smart Cities» weltweit.

In Donsol ist das Plastikproblem besonders gross. Donsol ist für seine Walhaie bekannt und lockt seit den 90er Jahren viele Touristen an. Doch mit den Touristen kam mehr Geld und dadurch auch mehr Konsum, der letztendlich zu mehr Müll führt. Die Müllentsorgung der Stadt konnte mit dieser massiven Steigerung des Müllaufkommens nicht Schritt halten. Ein Grosssteil des Mülls wird nicht gesammelt und landet im Meer. Nicht zuletzt leiden auch die Walhaie darunter.

Der WWF eine umfassende Abfallanalyse in verschiedenen Stadtteilen durchgeführt. Bei der Analyse wurden Studierende der lokalen Hochschule und lokale Umweltgruppen einbezogen. Parallel dazu hat der WWF einen Wettbewerb für lokal angepasste Lösungen für das Abfallproblem durchgeführt. Daraus entstehen nun regional verankerte Start-ups, die innovative Ideen gegen das Abfallproblem umsetzen. So zum Beispiel ein Start-up, das mit einer Frauengruppe Stoff-Haie näht, die den Touristen als Souvenirs verkauft werden können. Der Clou: Diese Stoff-Haie sind mit gesäuberten Plastikschnipseln gefüllt. Ein anderes Projekt nutzt Mofas, um in unzugänglichen Quartieren die Abfallsammlung zu übernehmen und lokale Sammelstellen zu unterhalten. Private und öffentliche Projekte arbeiten dabei Hand in Hand. So erkennt die Stadt den Wert der Mofa-Müllsammlung an und integriert diese in ihr neues Abfallmanagementsystem. Und der WWF wiederum unterstützt Donsol bei der Planung einer sicheren Mülldeponie, aus der keine Giftstoffe in die Umwelt gelangen können. Sie soll die bisherige, unregulierte Deponie ersetzen.

Der WWF fordert ein international verbindliches Rahmenabkommen

Wir müssen die Plastikflut an den Quellen stoppen. Dafür brauchen wir eine globale Lösung. Alle Länder dieser Welt sind in der Verantwortung, jetzt zu handeln. Für den WWF ist die Strategie klar: Der Plastikmüll soll gar nicht erst in die Umwelt gelangen. Neben den oben beschriebenen Initiativen vor Ort setzt sich der WWF daher auch für ein international verbindliches Rahmenabkommen ein, das Regierungen und Unternehmen in die Pflicht nimmt die weitere Verschmutzung der Umwelt durch Plastikmüll zu stoppen. Der WWF lobt deshalb die Regierungen von Ecuador, Deutschland und Ghana für ihre Zusage, Ende 2021 eine globale Ministerkonferenz zur Plastikverschmutzung abzuhalten

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Plastikmüll und Fischschwarm in einem flachen Riff

Wir müssen die Plastikflut an den Quellen stoppen. Dafür brauchen wir eine globale Lösung.

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Freiwillige der Sektion WWF St. Gallen helfen am Brändliberg, St. Gallen, Schweiz

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