Volle Fischtheken an Ostern – Ihre Entscheidung für gesunde Meere zählt
An Ostern wird so viel Fisch verkauft wie kaum sonst im Jahr. Bis zu 34 Prozent höher liegen dann die Verkaufszahlen. Besonders beliebt sind Raubfischarten wie Lachs und Forelle – mit negativen Folgen für die Meere. Der WWF ruft deshalb zu meeresfreundlichen Alternativen auf.
- Auswertungen zeigen, dass an Ostern bis zu 34 Prozent mehr frischer Fisch verkauft wird als im Jahresdurchschnitt.
- Beliebt sind Raubfische, die andere Fische als Futter brauchen: Um die 30'000 Tonnen Fisch zu züchten, die jährlich in die Schweiz importiert werden, müssen bis zu 96'000 Tonnen wildlebende Meeresfische zu Futter verarbeitet werden.
- Konsument:innen, Gastronomie und Detailhandel sind aufgerufen, in diesem Jahr Alternativen zu probieren – denn auch kleine Veränderungen bringen viel.
Peak an Ostern
An Ostern kommt besonders oft Fisch auf den Tisch. Aktuelle Zahlen von Proviande zeigen, wie die Verkaufszahlen im Detailhandel im Jahresverlauf besonders an Ostern ansteigen. Um bis zu 34 Prozent höher sind diese dann im Vergleich zum Jahresdurchschnitt. Lachs ist mit einem Anteil von über einem Fünftel besonders beliebt. Doch was für viele ein liebgewordener Brauch geworden ist, hat auch Schattenseiten. Denn unsere Vorliebe für gezüchtete Raubfische wie Lachs und Forelle hat gravierende Folgen für die Meeresumwelt. Für deren Aufzucht werden grosse Mengen an wildgefangenem Meeresfisch verfüttert. Für 30'000 Tonnen Zuchtfisch werden jährlich bis zu 96'000 Tonnen wildlebende Meeresfische zu Futter verarbeitet – Fisch, der andernorts Menschen ernähren und marine Nahrungsketten stabilisieren könnte. «Lachs und Forelle sind Raubfische – ihnen muss man andere Fische als Futter geben. Damit verschärft ihre Zucht die Überfischung weltweit», erklärt Catherine Vogler, Fischexpertin beim WWF Schweiz. «Wenn wir Fisch essen, sollten wir uns bewusst für umweltfreundlichere Alternativen entscheiden – gerade an Festtagen wie Ostern.»
Unsere Empfehlungen
Empfehlenswert ist regionaler Karpfen oder kleine Fische wie Sardinen oder Sardellen aus gesunden Beständen. Auch gegen Miesmuscheln oder Austern aus Hänge- und Pfahlkulturen ist nichts einzuwenden. Wer Lachs essen möchte, greift am besten auf Wildlachs aus Alaska zurück.
Verzichten sollte man auf Arten, die vom Aussterben bedroht sind wie Aal, Granatbarsch, Rochen und Hai (oft als Schillerlocke angeboten). Vorsicht ist aktuell auch bei Hering und Makrele aus dem Nordatlantik geboten – viele Bestände sind dort so überfischt, dass sie kurz vor dem Kollaps stehen. Mit Blick auf die Fangmethoden rät der WWF auch von Fisch aus der zerstörerischen Grundschleppnetzfischerei dringend ab.
Alle können Teil der Lösung sein
Der WWF ruft Konsument:innen, Detailhandel und Gastronomie gleichermassen zum Handeln auf. «Ob bei der Menüplanung, auf der Speisekarte oder im Einkaufssortiment: Wir sollten die Gesundheit unserer Ozeane mitdenken und lieber weniger und dafür Fisch aus stabilen Beständen konsumieren», sagt Catherine Vogler.
WWF-Tipps und Fischratgeber
Unser Report “Eating up the ocean – a call to shift our seafood consumption towards ocean-friendly diets”
Wer nachhaltiger einkaufen möchte, findet im WWF-Fischratgeber konkrete Empfehlungen und Alternativen.
Kontakt: Lydia Ebersbach, Mediensprecherin, WWF Schweiz, lydia.ebersbach@wwf.ch, +41 44 297 21 27