CO2-Reduktion: Zu wenig für Paris, zu viel für den Bundesrat
Der CO2-Austoss sinkt zu langsam, aber er sinkt. Für den WWF ist erschreckend, dass der Bundesrat diese sanften Fortschritte massakrieren will und die desolaten Zahlen im Verkehr schönrechnet.
Der CO2-Ausstoss der Schweiz ist letztes Jahr um nicht einmal 2 Prozent gesunken, wie das Bundesamt für Umwelt heute meldet. Das ist viel zu wenig für die Ziele des Pariser Abkommens, das uns vor sehr gefährlichem Klimawandel schützen soll. «Wirklich erschreckend ist aber nicht, dass wir im Klimaschutz nicht einmal halb so schnell unterwegs sind wie nötig», sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz. «Wirklich erschreckend ist, dass der Bundesrat das Tempo im Klimaschutz halbieren statt verdoppeln will.» Wenn es nach den Plänen des Bundesrats für ein neues CO2-Gesetz geht, soll der CO2-Ausstoss in der Schweiz nach 2020 nur noch um 1 Prozentpunkt pro Jahr sinken. Notwendig sind 4 Prozentpunkte pro Jahr.
Besonders düster ist die Situation weiterhin beim Verkehr, obschon die Zahlen schöngerechnet werden: Der steigende Anteil Biotreibstoffe wird mit 0 Gramm CO2 angerechnet, obwohl die Produktion des Biotreibstoffs im Ausland grosse Mengen CO2 und andere Umweltbelastungen verursacht. Die Schweiz verursacht inzwischen viel mehr CO2 im Ausland als im Inland. Wenn es so weitergeht, bleibt der Verkehr auf einem Pfad für eine Klimaerwärmung von 6 Grad statt der im Pariser Abkommen vereinbarten 1.5 Grad.
Kontakt
Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie WWF Schweiz, patrick.hofstetter@wwf.ch, 076 305 67 37