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Jaguar liegt auf Baumwurzeln im Wald

Mexiko: Schutz für eine Ikone auf vier Pfoten

Der Jaguar, Amerikas grösste Raubkatze, durchstreift die Wälder Mexikos. Doch der Lebensraum der imposanten Spezies ist bedroht – und damit auch die Grosskatze selbst. Mexiko ist unter den Ländern mit den höchsten Verlusten an natürlichen Waldflächen. Der WWF und seine Partner:innen setzen sich gemeinsam für den nachhaltigen Schutz der Lebensräume der Jaguare ein.

Die zentralpazifische Region zählt zu den artenreichsten Landschaften Mexikos und zeichnet sich durch grosse Gebiete mit Trocken-, Misch- und Mangrovenwäldern aus. Die Wälder versorgen die lokale Bevölkerung mit frischer Luft, Nahrung und Wasser, zudem schützen die Mangroven sie als natürliche Barriere vor tropischen Stürmen. Die Region ist Heimat verschiedener Kulturen und Sprachen Mexikos, zugleich beherbergt sie die zweitgrösste Jaguar-Population des Landes.

Diese Wälder sind das Jagdparadies des Jaguars – oder des «Jag War», wie die indigene Bevölkerung Südamerikas die Raubkatze nennt. Übersetzt bedeutet das «der im Fliegen jagt»: Blitzschnell und mühelos navigiert die Raubkatze durch ihr Territorium, pirscht sich von hinten an ihre Beute an, bevor sie in einem Satz auf deren Rücken springt. Auf der Suche nach Nahrung bleibt der lautlose Jäger immer in Bewegung: Sein Jagdrevier ist bis zu 1000 Quadratkilometer gross. Die zentralpazifische Region spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn sie verbindet die beiden Waldmassive im Norden und Süden Mexikos. Der Jaguar ist auf grosse Waldflächen für seine Beutezüge angewiesen. Doch hat er in den letzten Jahrzehnten bereits rund 50 Prozent seines historischen Lebensraums verloren.

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Mangrovenwald in Belize
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2 Jaguare liegen auf einem Baum

Verdrängt, gejagt, bedroht

«Mexiko hat zwischen 1990 und 2015 rund 6,4 Millionen Hektaren Wald verloren.»

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Sandra Petrone Terrestrial Priority Species Coordinator WWF Mexico

Grossflächige und zusammenhängende Wälder als Jagdrevier sind also entscheidend für das Überleben von Tierarten wie dem Jaguar – doch Landnutzungswandel und Wilderei zerstören und fragmentieren seinen Lebensraum. Die Raubkatze hat keine natürlichen Feinde und ist eigentlich die Königin des Regenwaldes – wäre da nicht der Mensch.

Entwaldung und Landnutzungswandel

Landwirtschaft, Viehzucht und Urbanisierung zerstören die Wälder im zentralpazifischen Jaguar-Lebensraum. Die fortschreitende Abholzung fragmentiert die Wälder. Das verringert die Artenvielfalt und damit die Beuteverfügbarkeit des Jaguars.

Mensch-Jaguar-Konflikte

Der erhebliche Verlust an Lebensraum und Beute zwingt Jaguare dazu, sich menschlichen Siedlungen zu nähern, wo sie teils Haus- und Nutztiere reissen. Oft folgen darauf Vergeltungsmassnahmen, die für die Raubkatzen meist tödlich enden. Die Nachfrage nach Fell und Zähnen des Jaguars fördert zudem die Wilderei.

Inzucht und Krankheiten

Die Zerstückelung ihrer Lebensräume isoliert die Jaguare. Kleine Populationen leiden unter Inzucht, was zu einer Verarmung des Genpools führt. Dadurch sinkt ihre Anpassungsfähigkeit, auch steigt das Krankheitsrisiko. Das führt dazu, dass diese Populationen in den nächsten Jahrzehnten ganz verschwinden könnten.

Folgen des Waldverlusts

Die zunehmende Abholzung der Wälder gefährdet nicht nur die Artenvielfalt und ökologische Gesundheit der Region, sondern hat auch einen negativen Einfluss auf das Klima und die natürlichen Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung.

Diese Entwicklungen führen dazu, dass der Jaguar gemäss dem Gefährdungsstatus des IUCN als «potenziell gefährdet» gilt. Die Wälder, das Habitat der majestätischen Raubkatze, sind auch die Heimat von vielen anderen Tieren und Pflanzen und damit von grossem Wert für die globale Artenvielfalt. Diesen Lebensraum zu schützen hat für den WWF höchste Priorität.

Mehr als nur Bäume pflanzen

Die Partnerschaft zwischen dem WWF und der Firma SIG setzt sich für einen wirksamen, inklusiven Waldschutz ein. Im zentralpazifischen Lebensraum des Jaguars wird das erste gemeinsame Projekt der fünfjährigen Zusammenarbeit umgesetzt.

Unser WWF-Team arbeitet vor Ort im engen Austausch mit lokalen Bewohner:innen, mit Expert:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie mit verschiedenen Regierungsstellen Mexikos an der Wiederherstellung von insgesamt 750 Hektaren beschädigten Waldes. Dazu wird auf einer Fläche von 100'000 Hektaren die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes verbessert und sichergestellt. Um diese Ziele zu verwirklichen, bedarf es umfassender Massnahmen auf verschiedenen Ebenen.

Was wir bisher erreicht haben

Der WWF hat seit 2020 eine gemeinsame Strategie zum Schutz des Jaguars in dessen Verbreitungsgebiet von Mexiko bis Argentinien entwickelt. Unser Projekt ermöglicht nun die Umsetzung der Strategie in Mexiko. Wir konnten bereits regionale Regierungsbehörden, Vertreter:innen von Wissenschaft und Wirtschaft, Verwaltungseinheiten von Schutzgebieten sowie lokale Gemeinschaften als Partner:innen für das Projekt gewinnen. Der WWF führt ausserdem ein zusätzliches Projekt zur Wiederherstellung von Mangrovenwäldern innerhalb eines Schutzgebietes in der Region durch, von dem der Jaguar, aber auch die lokalen Küstenbewohner:innen profitieren.

Was Sie tun können

Sind die Jaguar-Bestände stabil, sind auch die Wälder intakt. Davon profitieren nicht nur unzählige weitere Arten im gleichen Ökosystem, sondern auch die Menschen. Mit einer Spende helfen Sie uns, den Lebensraum des Jaguars und die Wälder weltweit zu erhalten.

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Jaguar schleicht sich an

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