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Lachse in Schweizer Fluss

«Lachs Comeback»: die Rückkehr des Atlantischen Lachses in die Schweiz

Der Rhein war vor mehr als hundert Jahren der grösste Lachsfluss Europas: Rund eine Million Lachse schwammen im Rhein. Heute versperren Kraftwerke und andere Anlagen die Rückkehr der Lachse an ihre ursprünglichen Laichplätze. Der WWF macht sich für seine Rückkehr stark und macht ihm den Weg bis in die Thur, Töss, Aare oder Reuss frei. 

Lachse wandern über lange Strecken

Sobald der Lachs ein bis zwei Jahre alt ist und sein Schuppenkleid silbrig wird, macht er sich von seinem Geburtsort, meist einem kleinen Fluss, auf Wanderschaft in die Weltmeere. Diese Reise kann bis zu mehreren tausend Kilometern lang sein. Bis zu seiner Geschlechtsreife lebt er im Meer und kehrt dann im Alter von etwa fünf, sechs Jahren zurück an seinen Geburtsort, um dort zu laichen. Die freie Fischwanderung flussauf- und -abwärts ist daher von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung gesunder Lachsbestände. Wasserkraftwerke, Wehre und Dämme versperren jedoch den Rückweg zu seinem Laichplatz. Kanalisierungen und Flussbett-Umlegungen und zubetonierte Flussufer hindern den Lachs daran, geeignete Laichplätze zu finden. All diese Faktoren haben zusammen mit der schlechten Wasserqualität im zwanzigsten Jahrhundert zum Aussterben des Lachses in der Schweiz geführt.

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Zwei Lachsweibchen mit Lachsmännchen
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Nahaufnahme eines Lachses
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Atlantische Lachse im Wasser

Lachse in ihrem natürlichen Lebensraum

Der WWF holt den Lachs zurück in die Schweiz

«Unsere Vision: Im Rhein, in der Aare und in geeigneten Zuflüssen schwimmen wieder junge, natürlich geborene Lachse.»

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Portrait Christian Hossli, Projektleiter Lachs Comeback

Bereits seit über 10 Jahren setzt sich der WWF für die Rückkehr des Lachses ins obere Einzugsgebiet des Rheins ein. Wir wollen, dass die heutigen fragmentierten Flussabschnitte am gesamten Rheinhauptstrom miteinander vernetzt sind, sodass Fische flussauf- und -abwärts schwimmen können. Auch die Aare, Limmat, Reuss, Thur, Töss und andere kleine Zuflüsse zum Rheinsystem sollen wieder vom Lachs bevölkert werden und als gute Laichplätze dienen.

Zusammen mit nationalen und internationalen Behörden sowie anderen Umwelt-Organisationen aus verschiedenen Ländern machen wir uns stark für das Comeback des Lachses und finden Lösungen mit den Entscheidungsträgern. Mit Sensibilisierungs-Aktionen vor Ort bei den Flüssen oder bei den Betreibern der Kraftwerke machen wir die Bevölkerung auf die Thematik aufmerksam und regen zum Handeln an.

Mit unserem Einsatz für die Lachs-Rückkehr konnten wir bereits Erfolge erzielen: Im mittleren Einzugsgebiet des Rheins in Deutschland ist die Wiederansiedlung des Lachses schon geglückt!

Lachs als Indikator für den Zustand der Flüsse

Wenn sich der Lachs in unseren Flüssen vermehren kann, geht es auch anderen Fisch- und Pflanzenarten in den Schweizer Flüssen gut. Somit profitiert nicht nur der Lachs von unseren Vernetzungsmassnahmen am Rhein-Hauptstrom, sondern auch alle weiteren heimischen Tiere und Pflanzen in und an den Gewässern.

Wasserkraftwerke mit Fischpassagen

Wasserkraftwerke sind die grössten Hindernisse für eine Rückkehr des Lachses. Heute verhindern noch wenige Wehre französischer Kraftwerke zwischen Strassburg und Basel die Rückkehr des Lachses in die Schweiz. Bis 2027 müssen in Frankreich die Kraftwerke Rhinau, Marckolsheim und Vogelgrün (im Besitz der Electricité de France) und in der Schweiz das Kraftwerk Birsfelden für Lachse passierbar gemacht werden, damit den Atlantischen Lachsen der Weg in die Schweiz offensteht.

Der WWF fordert die Kraftwerkbetreiber auf, auch die Abwärtswanderung der Fische zu berücksichtigen, Lösungen zu erarbeiten und diese insbesondere bei baulichen Veränderungen mit in die Planung einzubeziehen. Fischtreppen ermöglichen es dem Lachs hinaufzuwandern. Den Fluss hinunterwandern kann der Lachs durch Leiteinrichtungen oder einen «Bypass», einen separaten Durchgang neben dem Wasserkraftwerk. 

Mehr Kiesflächen müssen her

Mehr Lachse

3900 Junglachse wurden im Jahr 2017 von Schülerinnen und Schüler am Magdenerbach in der Nordwestschweiz in die Freiheit entlassen.

Damit der Lachs laichen und sich vermehren kann, braucht er genügend lockere, von sauerstoffreichem Wasser durchströmte Kiesflächen. Der WWF initiiert und koordiniert im Einzugsgebiet des Hochrheins und den wichtigsten Zuflüssen im Mittelland Projekte mit dem Ziel, die potenziellen Lebensräume des Lachses mit genügend Kies aufzuwerten.

Jährlich werden im Flusseinzugsgebiet des Rheins in den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau bis zu 30'000 Junglachse ausgesetzt. So starten wir die Entwicklung einer neuen Lachs-Population in der Schweiz. Dank den Aufwertungen und Kiesflächen entstehen neue Lebensräume, wo sich Lachse vermehren können.

Bleiben Sie auf dem Laufenden und informieren Sie sich regelmässig über Zwischenerfolge des Lachs Comeback-Projektes auf www.lachscomeback.ch.

Was Sie tun können

Bringen Sie mit uns die Lachse zurück in die Schweiz. Mit einer Spende für den Lebensraum der Lachse legen Sie den Grundstein dazu. Oder setzen Sie sich bei einem Freiwilligeneinsatz für die Revitalisierung der Flüsse ein. In unserem Ratgeber über Fische und Meeresfrüchte erfahren Sie, welche Fische Sie bedenkenlos konsumieren können.

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Lachse in der Schweiz

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Freiwillige der Sektion WWF St. Gallen helfen am Brändliberg, St. Gallen, Schweiz

Freiwilligenarbeit

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Fischschwarm

Ratgeber Fische & Meeresfrüchte

Finden Sie heraus, welche Fische und Meeresfrüchte Sie bedenkenlos konsumieren können.