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Sonneneinfall auf Korallen, Great Barrier Reef, Quensland, Australien.
Korallen

Atemberaubende Unterwasserwelt

Korallen – Atemberaubende Unterwasserwelt

Farbenpracht aus dem Meer

Korallen verleihen der Unterwasserwelt ihre faszinierende Farbe und Struktur. Doch nicht nur das – denn Korallenriffe gehören auch zu den ältesten Ökosystemen der Erde und bieten Lebensraum für einen Viertel aller Meerestiere und -pflanzen. Der WWF fördert Schutzgebiete in korallenreichen Regionen und engagiert sich gegen den Klimawandel, um das Korallensterben aufzuhalten.

Mit ihren arm-, bein- und gesichtslosen Körpern gehören die Korallen zur Gruppe der Nesseltiere. Die faszinierenden Gebilde bestehen aus unzähligen winzigen, wirbellosen Tierchen, den Korallenpolypen. Diese wiederum leben in einzigartiger Symbiose mit einzelligen Algen. Durch die Fotosynthese produzieren die Algen Sauerstoff und Zucker, welche die Korallenpolypen verwerten. Die Korallenpolypen bieten den Algen im Gegenzug einen geschützten Lebensraum und Nährstoffe.

Für das Ökosystem erbringen Korallen einen vielfältigen Nutzen. Korallenriffe sind mit Abstand die artenreichsten und produktivsten Meeresgebilde und bieten den perfekten Lebensraum für einen Viertel aller Pflanzen- und Tierarten im Meer. Andererseits sind die Korallen für die Riffbildung verantwortlich. Ihre Polypen scheiden Kalk aus und bauen so nach und nach ein Gerüst auf, das man als Koralle erkennt. Die meisten Korallentypen brauchen allerdings Hunderte von Jahren, um zu einer Blume des Ozeans heranzuwachsen.

Angesichts solch langsamen Wachstums stellt jedes zerstörte Riff einen schwerwiegenden Verlust dar. Korallenriffe, die über mehrere Jahrhunderte gewachsen sind, können beispielsweise innerhalb weniger Minuten von Boden-Schleppnetzen grossflächig zerstört werden. Mit seinem Engagement gegen die Klimaerwärmung und für eine nachhaltige Fischerei setzt sich der WWF für den Schutz der Korallen ein. Zusammen mit der lokalen Bevölkerung und den Behörden fördert der WWF auch die Schaffung von Meeresschutz-Gebieten in Regionen mit Korallenriffen, damit sich auch kommende Generationen an ihrer Farbenpracht erfreuen können.

Wissenschaftlicher Name

Warm- und Kaltwasserkorallen gehören zur Gruppe der
Nesseltiere (Cnidaria)

 

Arten

6405 Arten, darunter

Steinkorallen (Scleractinia) mit 1491 Arten

Weichkorallen (Alcyonacea) mit 3376 Arten

Schwarze Korallen (Antipatharia) mit 246 Arten

 

Population

Von vielen Arten keine Bestandsangaben bekannt

Trend: abnehmend

 

Verbreitung

Alle Weltmeere, vereinzelt im Süsswasser

Die Unterwasserwelt ist in Gefahr

Korallenriffe wachsen nicht so schnell nach, wie sie zerstört werden – die Regeneration zerstörter Riffe dauert mehrere hundert Jahre. Klimawandel, Überfischung, zerstörerische Fischfang-Methoden und Wasserverschmutzung haben zur Folge, dass heute weltweit etwa drei Viertel aller Riffe akut bedroht sind.

 

Die Korallen bleichen aus

Korallen reagieren äusserst sensibel auf die Erwärmung der Ozeane. Sobald die Wassertemperatur nur geringfügig ansteigt, verlassen die symbiotischen Algen den Polypen. Die Polypen selbst sind farblos und die Korallen wirken in dieser Phase strahlend weiss. Diesen Zustand nennt man Korallenbleiche. Halten die hohen Temperaturen an, so sterben die Korallenpolypen, werden von Algen überwuchert oder hinterlassen kahle farblose Kalkskelette.

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Verbleichte Korallen, Kavieng Insel, Papua-Neuguinea

Fischerei mit Grund-Schleppnetzen

Die Hochsee-Fischerei setzt vermehrt Netze ein, die mit ihren Rollen und Platten wie Bulldozer über den Meeresboden walzen. Korallenriffe, die über Jahrhunderte gewachsen sind – darunter auch bisher kaum erforschte Kaltwasserkorallenriffe –, können innert kürzester Zeit zerstört werden.

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Boden-Schleppnetz mit Stahlplatte zerstört Korallen, Mexiko.

Handel mit Korallen

Korallen sind nicht nur am Meeresboden beliebt, sondern auch auf dem Schmuckmarkt. Die Kalkskelette klassischer Schmuckkorallen – darunter finden sich rote, blaue und schwarze Korallen – werden in grossen Mengen verarbeitet und international gehandelt. Darunter sind einige geschützte Arten, die nur mit Bewilligung aus ihrem Ursprungsland ausgeführt werden dürfen.

 

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Rote Korralen an einem Souvenir-Marktstand in Tunesien

Wasserverschmutzung und Sedimentation

Werden Hafenanlagen in der Nähe von Korallenriffen gebaut, können Abwasser, Dünger, Pestizide und Sedimente ungefiltert ins Meer gelangen und zerstören vorgelagerte Korallenriffe.

 

Schutzgebiete für die Korallen

Seit den 1970er-Jahren schützt der WWF mit verschiedenen Massnahmen Korallenriffe. Der WWF fördert neue Meeresschutz-Gebiete, bekämpft zerstörerische Fischerei-Methoden, engagiert sich gegen die Klimaerwärmung und nimmt Einfluss auf die Meeres- und Fischereipolitik.

Meeresschutz-Gebiete sind eine der bewährtesten Methoden, um Korallen und die faszinierende Unterwasserwelt zu erhalten. Menschliche Eingriffe und die Nutzung der Ressourcen sind in diesen Gebieten streng reguliert und teilweise sogar gänzlich verboten. Der WWF ergreift häufig die Initiative und identifiziert ökologisch und biologisch bedeutsame Meeresgebiete. Zusammen mit politischen Entscheidungsträgern und Behörden ist es dem WWF schon häufig gelungen, diese Meeresgebiete nachhaltig zu schützen.

Speziell im Korallendreieck macht sich der WWF stark für Meeresschutz-Gebiete. Mit dem «System von marinen Schutzgebieten im Korallendreieck» (CTMPAS) entsteht ein Netzwerk von gut überwachten Schutzgebieten. Der Tubbataha-Nationalpark in den Philippinen dient als gutes Beispiel für ein Meeresschutz-Gebiet und zeigt auf, was es braucht, um eine gezielte Wirkung zu erzielen. 

Nachhaltiger Fischfang ist ein weiterer wirkungsvoller Weg, um die Korallen zu schützen. Der WWF bekämpft zerstörerische Fischerei-Methoden wie Boden-Schleppnetze oder Fischen mit Dynamit oder Zyanid und fördert umweltschonende Fischfang-Methoden.

Meeresschutz-Gebiete:

Die Biodiversitätskonvention verlangt, dass bis 2020 10 Prozent der gesamten Meeresfläche unter Schutz gestellt werden.

Projekte für die farbenfrohen Korallen

Der WWF engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für den Schutz von korallenreichen Regionen. Die Schaffung von Meeresschutz-Gebieten und die Förderung von nachhaltigen Fischfang-Methoden sind einige Beispiele dafür.

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Krebs in Plastiksack im indischen Ozean

«Plastic Smart Cities»: Ozeane ohne Plastikmüll

Eine Lastwagenladung pro Minute: So viel Plastikmüll gelangt in unsere Meere. Der Müll ist für viele Tiere eine tödliche Gefahr. Der WWF engagiert sich deshalb weltweit für nachhaltige Lösungen des Abfallproblems.

Weitere Infos

Was Sie tun können

Unterstützen Sie uns mit einer Spende für das Korallendreieck und schützen Sie mit uns die faszinierende Unterwasserwelt der Korallen. Oder übernehmen Sie eine Patenschaft für die Meere. Im Fischratgeber erfahren Sie, welche Fischarten Sie mit gutem Gewissen konsumieren können und welche Sie vermeiden sollten. Damit können Sie einen Beitrag leisten, um die Artenvielfalt der Meere zu erhalten.

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Korallen in Fiji

Ich schütze die Meere

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Mit Ihrer Spende schützen wir das Ökosystem der Meere.

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Blauwal

Meeres-Patenschaft

Als Pate unterstützen Sie den WWF langfristig dabei, die faszinierende Unterwasserwelt unserer Meere zu erhalten.

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Fischschwarm

Ratgeber Fische & Meeresfrüchte

Finden Sie heraus, welche Fische und Meeresfrüchte Sie bedenkenlos konsumieren können.