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Lachender Bonobo im ABC sanctuary in der Republik Kongo
Bonobo

Unsere nächsten Verwandten

Bonobo – Unsere nächsten Verwandten

Fast wie wir Menschen

Kein anderes Lebewesen ist uns ähnlicher: Bonobos sind zusammen mit den Schimpansen unsere nächsten lebenden Verwandten. Der Mensch ist aber auch der grösste Feind der friedfertigen Bonobo-Affen. Der WWF setzt sich für ihren Schutz und ihren Lebensraum ein.

Ihre DNA stimmt zu 98,7 Prozent mit der menschlichen überein. Ihre Ähnlichkeit mit den Schimpansen führte dazu, dass sie erst 1929 als eigene Art beschrieben wurden. Bonobos sind meist kleiner, schlanker und haben ein dunkleres Fell als Schimpansen. Bis heute wissen wir wenig über diese faszinierenden Menschenaffen. Sie leben in Gruppen von 30 bis 80 Individuen, die von Weibchen angeführt werden. Ihre hochentwickelte Sozialstruktur ist auf Zusammenarbeit und Harmonie ausgerichtet. Bonobos sind deutlich friedlicher als andere Menschenaffen. Ihre Strategie, um Konflikte beizulegen, ist Sex.

Bonobos kommen nur in der Demokratischen Republik Kongo vor und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Zerstörung des Lebensraums, Wilderei und Krankheiten haben sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Es gibt kaum verlässliche Angaben über die Anzahl Bonobos. Die langen Bürgerkriegsjahre und die immer noch schwelenden Unruhen haben wissenschaftliche Untersuchungen erschwert. Die Schätzungen reichen von 15'000 bis 20'000 Bonobos – Tendenz abnehmend.

Mit dem African Great Apes Programme und anderen Projekten setzt sich der WWF seit über 50 Jahren für die Bonobos und den Schutz ihres Lebensraumes ein.

Wissenschaftlicher Name

Bonobo (Pan paniscus)

Gefährdungsstatus (IUCN)

Stark gefährdet

Population

15'000 bis 20'000 Individuen

Körpergrösse

Grösse: 70 bis 90 cm
Gewicht: 30 bis 39 kg 

Verbreitung

Zentralafrika

Bushmeat, Aberglaube und Verdrängung

Einmal mehr sind die Menschen die Hauptbedrohung für eine Tierart. Sie jagen die Bonobos, um ihr Fleisch zu verkaufen und um traditionelle Medizin herzustellen – und sie zerstören ihren Lebensraum. Wenn es so weitergeht, werden die Bonobos in drei bis vier Jahrzehnten verschwunden sein.

Zerstörung des Lebensraums

Der Mensch zerstört den Lebensraum der Bonobos zunehmend, durch Brandrodungen für Ackerland und um Holz zu gewinnen. Bonobos reagieren zudem sehr empfindlich auf Störungen. Besiedeln Menschen ihr Gebiet, ziehen sich die scheuen Tiere zurück.

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Intensive Landwirtschaft verdrängt den Tropenwald in der Demokratischen Republik Kongo.

Wilderei

In Zentralafrika ist Bushmeat (Buschfleisch) eine bedeutende Nahrungsquelle. Fleisch ist begehrt, egal ob von Affen, Elefanten oder Antilopen. Es dient den Dorfbewohnern als eine der wenigen stabilen Einkommensquellen, denn in den Städten ist Wildfleisch sehr gefragt. Es wird als Delikatesse auf grossen Buschfleisch-Märkten verkauft.

In der traditionellen Medizin und für verschiedene Rituale werden zudem immer noch Teile von Bonobos verwendet. Unter anderem soll damit gemäss einem Aberglauben die sexuelle Potenz gesteigert werden.

Die Bevölkerung der Demokratische Republik Kongo litt jahrelang unter Krieg, Ausbeutung und Korruption. Trotz Rohstoffreichtum zählt das Land in Zentralafrika zu den ärmsten der Welt. Waffen und Munition sind im Land relativ leicht verfügbar. Wilderer haben oft auch ungehindert in den wenigen Bonobo-Schutzzonen gewütet.

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Bushmeat Kongo

Krankheiten

Weil Menschen und Bonobos so eng verwandt sind, können sie sich gegenseitig mit Krankheiten anstecken. Was für uns ein einfacher Schnupfen ist, kann bei den Bonobos tödlich sein. Durch den Verlust des Lebensraums haben einzelne Gruppen untereinander auch kaum noch Kontakt. Das führt vermehrt zu Inzucht und dezimiert die Gruppen noch stärker.

Schutzgebiete, Umdenken und Alternativen

Damit die Bonobos überleben können, braucht es vielseitige Schutzmassnahmen. Der WWF informiert Öffentlichkeit und Politik, unterstützt Schutzgebiete und hilft bei der Durchsetzung von Gesetzen. Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung, nachhaltiger Tourismus und wissenschaftliche Forschung ergänzen die Anstrengungen zum Schutz der Menschenaffen.

Langfristiger Schutz für die Bonobos und andere Menschenaffen ist nur möglich, wenn vor Ort ein Bewusstsein für den Wert der Artenvielfalt vorhanden ist. Aufklärung, Bildung und politische Arbeit sind deshalb entscheidend in der WWF-Arbeit. Wir helfen, illegale Aktivitäten aufzudecken und weisen auf negative Folgen von Umweltzerstörungen hin.

Nicht zuletzt brauchen die Bonobos auch Schutz vor Unternehmen. Mehrfach hat der WWF erfolgreich Druck auf Firmen ausgeübt, die den Lebensraum der Menschenaffen industriell ausbeuten wollten.

Ziel bis 2017

weniger illegale Aktivitäten in Schutzgebieten.

Seit 50 Jahren aktiv für die Bonobos

Menschenaffen gehören zu den Leittierarten des WWF. Mit dem African Great Apes Programme und anderen Programmen setzt sich der WWF für ihren Schutz und ihren Lebensraum ein. 

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Illegal gewildertes Elfenbein wird verbrannt, Gabon.

«Wildlife Crime Initiative»: Kampf gegen ein Milliardengeschäft

Die Wildlife Crime Initiative bekämpft Wilderei entlang der gesamten Handelskette. Das Ziel: Wilderei, illegaler Handel und der Konsum ausgewählter Tierarten sind bis 2024 halbiert.

Weitere Infos

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Jaguar im Dickicht

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Bonobo-Mutter küsst ihr Baby

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